Mein Beet ist angelegt! Gestern habe ich die letzten Spatenstiche gesetzt und die restlichen Pflanzen verbuddelt. Mein kleines, schickes Beet beheimatet nun 6 Reihen Erdbeeren, 2 Reihen Erbsen, 2 Reihen Radieschen, eine Säulenjohannisbeere, eine Zwergpflaume, eine uralte Stachelbeere, eine Säulenbrombeere, eine Säulenhimbeere, eine Zwergkirsche, eine hochgezüchtete, holländische Tomate (ein Einzugsgeschenk!) und Pflück- und Kopfsalat. Die Gentomate aus dem Nachbarland trägt bereits Früchte, ansonsten bin ich sehr gespannt, ob unsere Mühen sich gelohnt haben und wir zumindest mit einer kleinen Ernte rechnen können. Die Johannisbeere erweist sich derzeit als Streber. Diese habe ich vor zwei Jahren bei einem Besuch bei Inken in Ober-Ramstadt erstanden. Damals trug sie bereits feine, grüne Rispen, die sich auf unserem sonnigen, Süd/West-Balkon fortan zu leuchtend roten Beeren entwickelten. Ungeduldig wartete ich auf die endgültige Reife, bis mich eines Tages mein Vater, der gerade zu Besuch war und auf das Enkelkind aufpasste, im Büro anrief, um mir mitzuteilen, dass sie gerade zwei verirrte Amseln in unserer Küche vorgefunden hatten. Dazu muss man wissen: Um von der geöffneten Balkontür in unsere damalige Küche zu gelangen, mussten diese Amseln einmal quer durch die Wohnung fliegen. Sie fanden den Ausgang schließlich auch nicht mehr und hinterließen beim Versuch diesen zu erreichen eine riesige Sauerei, die mein Vater noch vor meinem Feierabend beseitigte. Trotzdem war der Schock groß, denn ein Blick auf den Balkon offenbarte den Grund für diesen ungebetenen Besuch: Meine roten Beere waren weg! Allesamt.
In den Folgejahren trug diese Säulenbeere keine einzige Beere mehr und ich hatte kurz überlegt, ob sie überhaupt mit umziehen darf. Zum Glück durfte sie, denn sie entwickelt sich ganz prächtig, ist mein derzeitiger Klassenprimus und trägt bereits grüne Rispen. Ich muss mich wohl auf die Suche nach einer Vogelscheuche machen, denn Amseln gehören auch in unserem neuen Garten zu den häufigsten Besuchern.
Spät gepflanzte Erdbeeren
Gespannt bin ich was aus meinem Problemkindern, den Erdbeeren, wird. Denn diese sind eigentlich viel zu spät in die Erde gekommen. Erdbeeren werden gewöhnlich Ende Juli bis Ende August gepflanzt, um im Folgejahr eine gute Ernte zu garantieren. Allerdings hat sich die Gartenkunst in den letzten Jahrzehnten der immer schneller drehenden Zeit angepasst, sogenannte Frigopflanzen erlauben den Anbau auch im Frühjahr. Frigopflanzen werden zwischen November und Februar gerodet und durch das Einlagern bei kalten Temperatur im künstlichen Winterschlaf gehalten. Leider habe ich einen Teil meiner Erdbeeren gleich den Totalschock verpasst, indem sie viel zu lange in der prallen Sonne auf ihrem Umzug ins Beet warten mussten. Die Sorte Korona (auf dem Gartenbild ganz links) sieht recht mickrig aus, ob daraus nochmal was wird? Ich wage es zu bezweifeln, aber bei mir bekommt jede Pflanze noch eine Chance. In den nächsten Tagen werde ich noch Knoblauch zwischen die Erdbeeren pflanzen. Denn dieser soll mit seiner bakteriziden und fungiziden Wirkung nicht nur Grauschimmel und Erdbeermilben vertreiben, sondern sorgt auch dafür, dass die Ernte größer ausfällt und die Früchte aromatischer werden. Apropos, Erdbeeren aus dem Norden sollen angeblich besser schmecken, als die aus dem Süden, denn die Erdbeerpflanzen im Norden sind längeren Lichtzeiten ausgesetzt, weil die Tage länger sind und die Süße und das Aroma durch die Sonneneinstrahlung entsteht.
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