Meine Rispenhortensie (Hydrangea paniculata) erfreut mich vom Sommer bis über den Winter mit einer wundervollen Blütenpracht. Zudem ist sie pflegeleicht und sehr robust. Diese Kombination macht sie zur absoluten Lieblingspflanze einer Gärtnerin, die auch mal die Seele baumeln lassen möchte, statt ständig ihre bedrohten Pflanzenlieblinge mit der chemischen Keule zu verteidigen.
Learnings aus Fehlkäufen
Wie man ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen sollte, so sollte man sich auch beim Pflanzenkauf nicht von der Blütenpracht im Gartencenter blenden lassen. Was habe ich nicht schon an Schönheiten gekauft, allein auf den äußeren Schein bedacht. Zu Hause wurde dann herumgezickt oder gar in kürzester Zeit das Zeitliche gesegnet.
Zwei wunderschöne Clematis-Pflanzen, die jedes Jahr bereits im Frühsommer an der Welke dahinsiechen und bodennah abgeschnitten werden müssen, sind darunter. Ebenso Dahlien, die wie ein Feuerwerk in den Himmel schossen. Diese vertragen keinen Frost und müssen vor dem Winter ausgebuddelt werden, um als Knollen im Keller zu überwintern. Nichts für ein naturnahes Staudenbeet, wenn ihr mich fragt. Außerdem eine prächtige, hochgezüchtete Dauerblüher-Hortensie, die seit sie ihre Staudengärtnerei vor zwei Jahren verlassen musste in meinem Beet ihren Burnout verarbeitet. Und dann natürlich noch meine königlichen Rosen, die, wie wir seit dem kleinen Prinzen wissen, nur mit besonders liebevoller Pflege Blattläuse, Sternrußtau und anderen Plagen widerstehen können.
Mittlerweile prüfe ich daher vor dem Kauf, welche Wünsche eine Pflanze an ihren Standort hat, bevor ich sie auf meine eigene Wunschliste setze. Beim Erwerb meiner Rispenhortensie allerdings konnte ich darauf keine Rücksicht nehmen. Ich brauchte dringend einen weißblühenden Strauch anlässlich eines Fotoshootings für eine Spendenkampagne zur Sanierung des Darmstädter Schlossgrabens.Und sie war die einzige Pflanze im Gartencenter, auf die das zutraf. Sie erwies sich als ungemein fotogen, und die Spendenkampagne verlief entsprechend erfolgreich.
Danach war klar. Die erfolgreiche Fundraiser-Hortensie hatte nach all der Arbeit einen schönen Ruhesitz in meinem Gärtlein verdient.
Tipps zu bevorzugtem Standort und Pflege der Rispenhortensie
Da ich keinen Platz hatte, kam sie erst mal in einem Kübel unter die gnadenlose Sonne meiner Südterrasse. Sie wuchs und gedieh. Als mein mediterranes Beet von einer Hecke verdunkelt wurde, kam die Hortensie genau an diese beschattete Stelle. Sie wuchs und gedieh! Generell bevorzugt sie einen halbschattigen bis sonnigen Platz, denn diese Hortensienart stammt aus der gemäßigten Zone Asiens und wächst dort in Wäldern, aber auch an Auen und Flussufern. Mittagssonne sollte daher eigentlich vermieden werden.
Nach wie vor macht meine Rispenhortensie eine gute Figur und passt sich dabei wie ein Camelion farblich an die saisonale Stimmung im Garten an: Die erst grünlich-cremefarbenen Blüten tendieren im Hochsommer zu weiß und changieren im Herbst in Rosa- und Himbeertönen, um im Winter als wild-romantisches Trockengesteck die Stellung zu halten. Das freut mich, da ich Abwechslung liebe und auch im Winter gern aus dem Fenster schaue.
Bis zu zwei Meter hoch kann der Strauch bei uns werden. Geschnitten wird er im März vor dem neuen Austrieb. Pro Trieb kann man von 10 cm bis zu einem Drittel der Pflanzengröße entfernen. Diese Hortensie stellt keine besonderen Bedingungen an den Boden, von sauer bis neutral ist sie offen für alles. Zu lehmiger Boden sollte jedoch aufgelockert werden. Im Frühjahr freut sie sich über eine Ladung Kompost. Sie kommt sowohl mit Trockenheit recht gut klar sowie mit Minusgraden. Im Kübel habe ich sie vor Frost geschützt, seit sie im Beet lebt, hat sie das nicht mehr nötig.
Wenn es nur eine geben kann, dann sie!
Aufgrund all dieser Vorzüge kann ich die Rispenhortensie auch Gartenanfängern weiterempfehlen. Nur etwas Platz sollte sie haben, um sich auszubreiten. Das wird in meinem handtuchgroßen Ziergärtlein irgendwann zum Problem. Wenn ich mich jedoch entscheiden muss zwischen meiner wunderbaren Rispenhortensie und irgendeinem empfindlichen, kontinuierlichen Schädlingsopfer, dann weiß ich doch schon, wer bleibt …
Wie klasse ! Ich habe heute auch Hortensien gepflanzt und kann es gar nicht erwarten, dass die Sonne diese nun wachsen läßt. Dir liebe Inken Bloggerin besonders morgen einen wunderschönen Tag.
Vielen lieben Dank … Bin schon am Backen!