Mein Hokkaido-Kürbis-Pflänzchen hat sich den Sommer über quer übers Beet ausgebreitet, wie ein nicht mehr ganz so kleines Kind, das im elterlichen Bett quer liegt und alle Extremitäten von sich streckt. Ich sollte wohl keine anderen Gemüse neben ihm haben. Nun fallen bereits die ersten Blätter, die ersten Urlauber kehren aus ihrem Sommerparadies zurück, und meine ersten Hokkaido-Kürbisse sind reif für den Kochtopf.

Anbau: Hokkaido-Kürbis im eigenen Garten

Der wärmeliebende Speisekürbis aus Hokkaido, kann hier in Mitteleuropa ganz hervorragend angebaut werden, sofern er ab April im Haus vorgezogen wird und erst nach den Eisheiligen ins Beet kommt. Als Starkzehrer benötigt er einen mittelschweren Boden, der reich an Stickstoff, Phosphor und Kalium ist, und viel Sonne. Das bedeutet für mich: für eine üppigere Ernte hätte ich meinen nährstoffreichen aber verdichteten Lehmboden mit ordentlich Kompost auflockern müssen, wovon ich aufgrund einer traumatischen Zucchini-Ernte-Erfahrung abgesehen habe. Sehr gut ist ein Platz direkt neben dem Kompost, dann erübrigt sich das Nachdüngen. Und dann natürlich ordentlich Abstand zu den Beetnachbarn, 1m zum Nachbarkürbis, beim Anbau in Reihen 1,5m zur nächsten Reihe.

Pflege: So wird der Hokkaido-Kürbis eine runde Sache!

Hokkaido-Kürbis am Rankgitter

Sonniger gehts wohl kaum: Bei Jutta hängt der Hokkaido-Kürbis am Rankgitter.

Gegossen, wird von der Seite und zwar regelmäßig. Gibt’s nämlich wie in diesem Jahr viel Regen, bekommen die Kürbisblätter Mehltau. Bleibt das Wasser dagegen aus und fehlen die Nährstoffe, gibt’s keine Kürbisse. Also regelmäßig gießen und düngen!

Geerntet werden kann bis zum Frost, außer man ist so voreilig wie ich. Aufgrund der zahlreichen Blüten meines Hokkaido-Kürbisses habe ich diesen beschnitten, um das weitere Wachstum zu bremsen, damit die Früchte ausreifen können. Diesen Tipp, habe ich online gefunden. Leider stand nicht dabei, dass diese Maßnahme evtl. besser im Spätsommer erfolgen sollte …

Damit die Kürbisse nicht faulen, habe ich Dachziegel unter die Früchte gelegt. Jutta dagegen hat sie auf ein Gitter hinauf ranken lassen, was diese mit Wachstumsfreude reichlich belohnen. So bekommen ihre Hokkaido-Kürbisse, die hinter einer Himbeerhecke ein wenig versteckt sind, auch gleich mehr Licht. Die nützlichsten Pflegetipps habe ich übrigens auf gartenlexikon.de gefunden.

Ernte: Der richtige Zeitpunkt

Da es unterschiedliche Hokkaido-Kürbissorten gibt, lässt sich die Ernte nicht pauschal an einer Farbe festmachen. Meine sind Orangerot. Reif sind die Kürbisse jedoch, wenn die Fruchstile verkorken, die Schale hart ist und nicht mit dem Fingernagel eingeritzt werden kann und der Kürbis beim Draufklopfen hohl klingt. Meine Kürbisse habe ich mit Stilansatz sauber mit einer scharfen Gartenschere abgetrennt, damit ich die Kürbisse ein paar Wochen kühl und trocken lagern kann.

Rezepte: Wie bereitet man Hokkaido-Kürbis zu?

Praktisch wenn’s schnell gehen muss: der Hokkaido-Kürbis kann mit der Schale gegessen werden. Das Fruchtfleisch ist fest und schmeckt nach einer Mischung aus Pell- und Süßkartoffel. Tatsächlich lässt sich der Speisekürbis ähnlich wie Kartoffeln von deftig bis orientalisch zubereiten und sehr gut für Suppen, Aufläufe und Eintöpfe verwenden. So hat mir eine liebe Nachbarin die Zubereitung in einer Tajine empfohlen. Jutta wiederum schwört darauf den Kürbis zu hausgemachten Pommes zu verarbeiten.

Meinen ersten Mini-Kürbis habe ich nach einem Rezept von chefkoch.de ausgehöhlt, mit einer pikanten Hackfleisch-Schafskäse-Kräuter-Mischung gefüllt und im Ofen gebacken. Die erste Auflaufform zum Mittessen, sehr bio 😉 Leider war die Backzeit zu kurz angegeben und ich musste heftig nachrösten, bis das Kürbisfleisch und vor allem die Schale genießbar waren. 60 Minuten bei 175° dürfte insgesamt hinkommen.

Und das steckt hinter der harten Schale

Kürbisse haben einen hohen Wassergehalt und dafür wenig Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß. Weil Sie außerdem reich an Kalium, Vitamin A und weiteren Vitaminen sind, werden sie schon als trendy Superfood gehandelt.

 

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