Der Bärlauch ist wieder da. Wie letztes Jahr möchte ich den Großteil zu Bärlauchbutter verarbeiten. Die ersten Blätter habe ich jedoch genutzt, um mit Omas Spätzlerezept zu experimentieren und Kräuterspätzle zu fabrizieren.
Kohlenhydrate und vor allem Spätzle sind mir ja mit das liebste Nahrungsmittel. Da Weißmehl so in Verruf geraten ist, beschäftige ich mich derzeit damit, die von mir konsumierten Teigwaren zu ökisieren. Ich backe Brote mit Bio-Dinkelvollkornmehl, ebenso Tartes und Quiches … und nun produziere ich eben auch Vollkornspätzle.
Beim Originalrezept meiner Oma besteht der Spätzleteig aus folgenden Zutaten
- 100g feines Weizenmehl
- Muskat
- Salz
- 1 Ei
- Sprudel (= kohlensäurehaltiges Mineralwasser), soviel bis die richtige Konsistenz erreicht ist. Wer die Spätzle schabt, benötigt einen dickflüssigen Teig, für den Spätzleschwob (die klassische Spätzlepresse) muss es etwas flüssiger werden.
Diese Menge passt für eine Person, wenn die Spätzle den Hauptbestandteil der Mahlzeit bilden, z.B. bei Kässpätzle. Kommt eine ordentliches Stück Scheinebraten dazu, genügt deutlich weniger.
Zutaten für Kräuterspätzle mit Bärlauch
- ca. 10 Bärlauchblätter (alternativ gern auch Petersiie, es ist ja nicht immer Frühling)
- 2 EL Joghurt
- 100g Dinkelvollkornmehl
- Salz (von der Menge her, sollte es bei 400 g ein TL werden)
- Pfeffer
- 1 Ei
- Sprudel nach Bedarf
Zubereitung der Kräuterspätzle mit Bärlauch
- Die Bärlauchblätter gut abwaschen. Mit dem Joghurt und ein wenig von dem Mineralwasser pürieren.
- Die Bärlauchpüree gemeinsam mit Mehl und Ei, Salz und Pfeffer kneten (klassisch mit einem Holzlöffel, heute mit der Küchenmaschine) bis der Teig Blasen wirft. Dabei nach Bedarf Mineralwasser zugeben. Vincent Klink, der ARD-Koch aus Stuttgart, nimmt für seine Kräuterspätzle übrigens 4 Eier auf 200g Mehl. Soviele Eier? Ganz und gar unschwäbisch, finde ich, aber einen dekadenten Versuch wert. Beim nächsten Mal …
- Eine halbe Stunde ruhen lassen. Derweil Wasser in einem hohen Topf zum Kochen bringen.
- Teig portionsweise auf ein Schneidebrett geben und mit einem Spätzleschaber oder einem flachen Messer in den Topf schaben. Das Wasser sollte dabei weiterköcheln. Es hilft, das Schabemesser ab und zu in kaltes Wasser stecken, damit der Teig nicht daran kleben bleibt, sondern schön vom Brett flutscht. Alternativ kommen in der Spätzleküche ein Spätzleschwob (zu. deutsch Spätzlepresse) oder ein Spätzlehobel zum Einsatz. In diesem Fall solltet Ihr jedoch fleißiger pürieren als ich, damit Euch der Bärlauch nicht die Presse verstopft.
- Die Spätzle steigen auf, wenn sie gar sind. Kurz ziehen lassen und dann mit dem Schaumlöffel abschöpfen. In einem Abtropfsieb „zwischenparken“.
Zu den Kräuterspätzle mit Bärlauch passt eine Tomaten-Pilzpfanne. Aber auch Kässpätzle sind toll zu dem Bärlaucharoma.
One comment on “Kräuterspätzle mit Bärlauch. Der schwäbische Klassiker mal anders!”